Thalwil will die Steuern um zwei Prozentpunkte senken
Die Gemeinde Thalwil rechnet mit einem ausgeglichenen Funds. Ausserdem beantragt der Gemeinderat eine Steuersenkung von 85 auf 83 Prozent.
Der Gemeinderat Thalwil budgetiert für das kommende Jahr eine schwarze Null: Er rechnet im Funds 2024 mit einem Plus von rund 50’000 Franken bei einem Gesamtaufwand von 180,6 Millionen Franken. Darüber informiert der Gemeinderat in einer Mitteilung.
Gleichzeitig verkündet die Gemeinde, dass sie den Steuerfuss von 85 auf 83 Prozentpunkte senken will. Dies magazine erstaunen, zumal die Gemeinde Thalwil vor zwei Jahren eine Erhöhung der Steuern in Aussicht stellte. Dass es nun in die andere Richtung geht, lasse sich durch eine pessimistische Budgetierung während der Covid-Krise erklären, sagt der Thalwiler Finanzvorstand Thomas Henauer (FDP). «Die Scenario hat sich jedoch viel erfreulicher entwickelt als erwartet.»
Mitverantwortlich dafür sind in erster Linie die ausserordentlich hohen Einnahmen von 19 Millionen Franken aus der Grundstückgewinnsteuer, die auf vermehrte Verkäufe von Liegenschaften und Grundstücken in der Gemeinde zurückzuführen sind.
Für die kommenden Jahre sei die Höhe der Grundstückgewinnsteuer jedoch schwierig zu prognostizieren, da sie sich volatil verhalten könnte, erklärt Henauer. Deswegen entschied sich die Gemeinde, einen Teil der hohen Einnahmen für die finanzpolitische Reserve beiseitezulegen. In diesem «Reservetopf» befinden sich neu 6,9 Millionen Franken. Dieses Geld könne zur Glättung zukünftiger Jahresergebnisse verwendet werden, sagt der Finanzvorstand.
Ausgaben für Bildung und Wohnen
Die ebenfalls hohen Gemeindesteuererträge in der Höhe von 93,3 Millionen Franken haben zur Folge, dass sich der Beitrag in den Finanzausgleich erhöht. Zudem budgetiert der Gemeinderat fürs nächste Jahr in diversen Bereichen mehr Ausgaben. Rund sieben Millionen Franken fliessen beispielsweise in die Erstellung der Wohnüberbauung auf dem Areal Hofwisen im Ortsteil Gattikon. Dort sollen 41 kostengünstige Wohnungen für Familien und ältere Personen entstehen.
Höhere Beträge muss die Gemeinde auch in den Bereich Bildung investieren. Grund dafür sind unter anderem die Einführung von Klassenassistenzen auf Kindergarten- und Primarstufe sowie Investitionen in der Höhe von über zehn Millionen Franken in Schulanlagen.
Das Funds 2024 und der Steuerfuss werden am 7. Dezember der Gemeindeversammlung zur Abstimmung vorgelegt.
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