Heute Vormittag, 21.03.2024, informierte die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Medien bezüglich ihres Zinsentscheides – und sie überraschte mit einer Senkung des Leitzinses. Im nachfolgenden Bericht lesen Sie weitere Informationen dazu.
Entwicklung der Schweizer Zinssätze
Wenig Bewegung bei den Richtsätzen
Die Hypothekarzinsen zeigten in den letzten drei Monaten kaum nennenswerte Veränderungen. Seit der letzten geldpolitischen Einschätzung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) im Dezember 2023 blieben die Richtsätze (durchschnittliche Markttarife von über 100 Banken, Versicherungsunternehmen und Rentenfonds) leicht beweglich. Damals wurde der Leitzins wie erwartet bei 1.75 Prozent gehalten. Die Inflation in der Schweiz hat sich weiterhin auf einem moderaten Niveau gehalten. Festhypotheken mit Laufzeiten von bis zu zehn Jahren blieben im Durchschnitt günstiger als Saron-Hypotheken.
Starker Wettbewerb zum Jahresauftakt
Zum Jahresbeginn hat sich erfreulicherweise ein verstärkter Wettbewerb unter den Hypothekaranbietern entwickelt. Trotz der geringen Bewegungen der Richtsätze, stachen einige Anbieter hervor, die deutlich unter dem Marktdurchschnitt lagen. Beim Vergleich des günstigsten Angebots auf dem Markt mit dem Marktdurchschnitt ergibt sich eine Differenz von 65 Basispunkten bei zehnjährigen Festhypotheken. Dies stellt eine Erhöhung dar, da die Differenz vor drei Monaten noch bei knapp 40 Punkten lag.
Zur Zeit sind die Preise für die günstigste 25-jährige Festhypothek und die günstigste Saron-Hypothek gleich, was eine verstärkte Nachfrage nach Festhypotheken hervorruft. Es wird erwartet, dass Saron-Hypotheken im Laufe des Jahres attraktiver und günstiger werden, insbesondere mit dem aktuellen Entscheid der Schweizer Nationalbank (SNB), den Leitzins zu senken. Die Preise für Festhypotheken werden weniger schnell sinken.
Zinsentscheid März 2024
Erstmalige Senkung seit 9 Jahren
Wider Erwarten hat die SNB den Leitzins um 0.25 Prozentpunkte gesenkt auf 1.5 %. Eine solche Senkung wurde von vielen Analysten erst ab Mitte 2024 erwartet. Trotz dieser Senkung gibt es einige Unsicherheiten. Die grösste Unsicherheit hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung der Hypothekenzinsen lieg nach wie vor in der Inflation. Diese ist im Januar und Februar 2024 deutlich zurückgegangen und lag mit 1.3 bzw. 1.2 Prozent innerhalb des von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) angestrebten Bereichs. Die wirtschaftliche Lage in der EU und den USA wird als wichtiger Faktor für die Zinsentwicklung angesehen, während aktuelle geopolitische Konflikte kaum Auswirkungen haben dürften. Die bevorstehende Präsidentschaftswahl in den USA am Ende des Jahres könnte laut den Befragten allerdings einen Einfluss auf die Hypothekenzinsen haben.
Bleiben die Festhypotheken weiterhin attraktiver?
Seit November 2023 notiert der Richtsatz von zehnjährigen Festhypotheken durchschnittlich 13 Basispunkte (bps) tiefer als der Richtsatz von Saron-Hypotheken.
Nach der erste Leitzinssenkung von 25 bps wird sich die Differenz zugunsten der Saron-Hypothek umkehren, sofern nicht auch die Zinsen für Festhypotheken sinken. Der Richtsatz von zwei- und fünfjährigen Festhypotheken würde dann nur noch fünf bis zehn Basispunkte unter dem Saron-Richtsatz liegen. Aktuell beträgt diese Differenz noch rund 30 bps.
Die Zinskurve dürfte aufgrund der wirtschaftlich angespannten Scenario weiterhin flach bleiben, sprich die Zinssätze für kurz- und langfristige Hypotheken dürften weiterhin nahe beieinander liegen. Das generelle Zinsniveau liegt mit rund 2.5 Prozent für eine zehnjährige Festhypothek rund 1.2 Prozentpunkte höher als vor Beginn der Zinswende Anfang 2022. Historisch gesehen bleiben die Zinsen damit weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau.
Empfehlungen
- Seit November 2023 sind Festhypotheken mit bis zu zehn Jahren Laufzeit meist günstiger zu haben als Saron-Hypotheken. Dies dürfte noch mindestens ein bis zwei Quartale so bleiben.
- Mit der aktuellen Zinssenkung werden Saron-Hypotheken günstiger werden. Ein Abschluss einer Saron-Hypothek birgt nach wie vor ein gewisses Risiko, da sie weniger planbar ist, aber sie eignet sich nach wie vor bei entsprechender Risikofähigkeit für Hypothekarnehmende, welche Flexibilität brauchen, um beispielsweise ihre Immobilie zu verkaufen oder in absehbarer Zeit Rückzahlungen zu tätigen. Hier kann auch ein Combine aus Saron- und Festhypothek Sinn machen.
- Bedenken Sie: Das beste Angebot ist mehr als nur der Zins. Schliessen Sie immer auch Faktoren wie Eigenkapital, anrechenbare Einkommenselemente, Amortisationspflicht and so on. in Ihre Überlegungen mit ein. Eine professionelle und unabhängige Beratung ist wichtig, um eine nachhaltige, auf die Risikofähigkeit und den Risikoappetit abgestimmte zielführende Finanzierungsentscheidung zu fällen.
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