Kosten fürs Kabelfernsehen zahlen Mieter bisher über die Nebenkosten. Das ändert sich jedoch 2024. Dann haben Mieter freie Wahl beim TV-Empfang.
München – Beim Fernsehen haben Mieter künftig die Wahl: Bislang haben die meisten in München Kabelfernsehen empfangen – und die Gebühren dafür pauschal über die Nebenkostenabrechnung beglichen. Bezahlen musste man auch, wenn man das Angebot gar nicht nutzte. Das alles soll sich künftig ändern: Am 30. Juni 2024 endet die Übergangsfrist – ab dann dürfen Vermieter beziehungsweise Hausverwaltungen die Kabel-Kosten nicht mehr auf Mieter umlegen. Die Mieter können sich frei entscheiden, über welche Artwork sie Fernsehen künftig empfangen wollen. Und damit womöglich viel Geld sparen.
Neue Regeln beim Kabelfernsehen: Das ändert sich für Mieter zum 30. Juni 2024
Der Mieterverein München begrüßt die Neuerung grundsätzlich: „Allgemein sehen wir mehr Vorteile als Nachteile für Mieter durch das neue Gesetz und denken, dass sich eventuelle Mehrkosten in Grenzen halten“, sagt Geschäftsführerin Angela Lutz-Plank. Dennoch räumt sie ein: „Verlierer könnten die Mieter sein, deren Vermieter günstige, langjährige Sammelverträge mit den Kabelnetzbetreibern abgeschlossen haben.“ Für sie könnte es sogar teurer werden.
Änderungen beim Kabelfernsehen: Was bedeutet das konkret für Mieter?
Doch was bedeutet die Änderung konkret für Mieter – und welche Alternativen haben sie? In der Regel können sie auch weiterhin Kabelfernsehen empfangen – sie müssen dafür jedoch einen eigenen Kabelvertrag mit einem Anbieter abschließen. Die Verbraucherzentrale schätzt, dass sich die Kosten im Vergleich zu Sammelverträgen der Hausgemeinschaft um rund zwei bis drei Euro verteuern könnten.
Das sind die Kabelanbieter in Deutschland – Mieter haben jetzt die Wahl
Bei Vodafone, dem größten Kabelanbieter Deutschlands, kostet Kabelfernsehen dann beispielsweise zwischen 6,99 und rund 12,99 Euro – je nach Adresse. Beim Anbieter Pyur kostet ein Basispaket für Kabelfernsehen in der Regel um die zehn Euro. Je nach Wohnort gibt es hier auch Abweichungen.
Über den Kabelanschluss hinaus gibt es weitere Alternativen – mit denen sich teils auch sparen lässt: Eine Möglichkeit ist DVB-T2 HD über die klassische Antenne – das geht über eine Zimmer- oder auch mit einer alten Dachantenne. Wer über die öffentlich-rechtlichen Sender auch Privatsender empfangen will, muss dafür rund 7,99 Euro professional Monat zahlen.
Fernsehen per Web: So geht das über M-Web, Magenta TV oder Waipu.television
Außerdem kann man Fernsehprogramme mit IPTV auch per Web empfangen – oft bieten Anbieter gleich eine Kombination aus Telefon-, Web und Fernsehanschluss. Wer beispielsweise mit einem M-Web-Vertrag auch fernsehen will, muss für das Angebot TVPlus 12,90 Euro zusätzlich zahlen. Darüber hinaus braucht man ein Empfangsgerät, das man kaufen oder für fünf Euro professional Monat leihen kann.
Jedoch bieten auch andere Anbieter wie die Telekom solche Pakete an – ohne zusätzlichen Internetvertrag gibt es etwa das Angebot Magenta TV ab zehn Euro monatlich. Andere Anbieter wie Waipu.television bieten Einsteigermodelle schon ab 7,49 Euro.
Klassische Satellitenschüssel zum Fernsehen
Zudem bleibt die klassische Satellitenschüssel – einmal installiert, fallen hier keine weiteren Gebühren für den Fernsehempfang mehr an. Geräte gibt es schon ab rund 50 Euro. Jedoch darf eine Schüssel nicht an jedes Haus angebracht werden.
Warum ändern sich die TV-Regeln für Mieter im Juni 2024 überhaupt?
Zum Hintergrund: Bislang conflict es üblich, dass sich Hausgemeinschaften einen Sammelvertrag für Kabelfernsehen teilen, jeder zahlte anteilig seinen Betrag mit der Betriebskostenabrechnung – das sogenannte Nebenkostenprivileg. Im Schnitt lag der Preis in Deutschland bei knapp zehn Euro professional Monat – teils auch günstiger, je nach Sammelvertrag. Der Bundestag strich die Kabelgebühr jedoch Ende 2021 aus den Nebenkosten.